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Leseempfehlungen für Kambodscha

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Reiseführer:

Reiseführer mögen Geschmacksache sein, mein persönlicher Favorit für Kambodscha ist jedoch das Stefan Loose Travel Handbuch Kambodscha.

Der Autor kennt die Südostasien wie seine Westentasche und lebt und arbeitet dort seit … ja mittlerweile sind es Dekaden. Seinen guten Ruf hat er zwar mit seinem ausführlichen Thailand Reiseführer begründet, Kambodscha steht ihm aber in kaum etwas nach. In Sachen deutschsprachige Reiseführer auf jeden Fall die Nummer 1.

 

Wer sich am Englisch nicht stört ist auch mit dem Lonely Planet Cambodia gut bedient. Cambodia ist einer der besseren Reiseführer in der Reihe. Wie auch andernorts ist er ein Opfer seiner eigenen Popularität. Top Empfehlungen im Lonely Planet haben die Angewohnheit, die Preise anzuziehen. Ärgerlich aber nicht zu ändern.

Am Ende sollte man sich für den Reiseführer entscheiden, den die bevorzugte Zielgruppe liest. Welche Menschen man während seiner Reise trifft, hängt bis zu einem gewissen Grad halt auch von der Wahl des Reiseführers ab.

 

Merian braucht man vermutlich niemandem vorstellen? Vielleicht verallgemeinere ich da auch. Die Reihe ist zumindest Spiegel Lesern ein Begriff und steht für qualitativ hochwertigen Journalismus. Das Heft Vietnam, Laos, Kambodscha ist keine Ausnahme. Es ist eine hervorragende Ergänzung zum Reiseführer. Tolle Bilder, informativer Text, die ideale Vorbereitung auf die Reise nach Kambodscha.

 

Empfehlenswerte Lektüre:

Mein Top Tipp zu Kambodscha ist: The Gate von Francois Bizot.

Zum Zeitpunkt der Handlung (1971) lebte der Autor in einem kleinen Dort in Kambodscha. Während eines Routinebesuches in einem der Tempel – Bizot studiert buddhistische Traditionen – wurden er und zwei kambodschanische Kollegen von den Khmer verhaftet. Es folgten drei dramatische Monate in einem der berüchtigten Khmer Camps. Bizot wurde regelmäßig verhört und entwickelte in dieser Zeit eine starke Beziehung zu seinem “Gesprächspartner”. Dabei handelte es sich um keinen geringeren als Comrade Douch. Der erlangte später traurige Berühmtheit als oberster Folterknecht der Rothen Khmer.

Bizot wurde, als Folge der Interviews mit Douch, freigelassen. Damit hält er einen einsamen Rekord. Er soll der einzige westliche Gefangene sein, der die Lager der Roten Khmer lebend verlies. Er floh im weiteren Verlauf nach Thailand. Erst sehr viel später realisierte er, wem er seine Freiheit verdankte. Das Buch ist faszinierend und sehr ehrlich. Es ist auch sehr beklemmend, die Moral der Geschichte wird manchem nicht gefallen.

Leider scheint das Buch nicht in Deutsch verfügbar zu sein, zumindest habe ich es auf Amazon nicht gefunden. Wer genug Englisch kann, sollte sich an dem Buch versuchen. Es lohnt sich.

 

Das Schweigen der Unschuld: Mein Weg aus der Kinderprostitution und der Kampf gegen die Sex-Mafia in Asien

Die beinahe unglaubliche Geschichte der Somaly Mam. Mit ihrer beklemmenden Autobiografie kämpft die Autorin gegen die Kindersexmafia in Südostasien und bringt sich damit in Lebensgefahr.

Sie selbst wurde schon als kleines Mädchen einem Mann zugeführt. Es folgten Misshandlung, Vergewaltigung, Sklaverei, Zwangsprostitution. An einer Stelle schreibt sie: “Ich misstraue sogar den Menschen, die ich liebe.” Somaly Mam kämpft dafür, dass es nachfolgenden Generationen besser geht. Das Buch ist ein Blick in die dunklen Abgründe Südostasiens. Verkehr mit Minderjährigen (unter 18) ist in Kambodscha heute strengstens verboten. Die illegalen Bordelle stoppt das leider nicht.